Motten gelangen auf verschiedene Weise in die Wohnung, oft durch alltägliche Tätigkeiten, die sich kaum vermeiden lassen. Kleidermotten gelangen häufig durch geöffnete Fenster oder mit Altkleidern in die Wohnräume. Sie werden besonders von Textilien angezogen, wo sie ihre Eier ablegen können. In der Wohnung suchen sie sich dunkle und ruhige Plätze wie Schränke oder Schubladen, um sich zu vermehren.
Lebensmittelmotten hingegen werden meist über bereits mit Eiern oder Larven befallene Lebensmittel in die Wohnung eingeschleppt. Diese Mottenart wird von offenen oder schlecht verschlossenen Lebensmittelbehältern angezogen.
Sie legen ihre Eier bevorzugt in trockene Lebensmittel wie Mehl, Getreide und Nüsse, die sie als ideale Nahrungsquelle für ihre Larven betrachten. Die Motteneier dieser Motten sind extrem klein und werden selbst bei regelmässigen Hygienekontrollen oft übersehen, so dass kontaminierte Produkte in den Handel gelangen können.
Wenn man plötzlich Motten in der Wohnung entdeckt, kann es hilfreich sein, zwischen Lebensmittelmotten und Kleidermotten unterscheiden zu können, um die richtigen Bekämpfungsmassnahmen zu ergreifen.
Lebensmittelmotten wie Mehlmotte und Dörrobstmotte sind meist an ihrer Grösse und Färbung zu identifizieren. Sie erreichen eine Flügelspannweite von bis zu 20 Millimetern und eine Körperlänge von 4 bis 10 Millimetern. Die Färbung der Vorderflügel reicht von silbergrau bis ockergelb, die Hinterflügel sind oft hellgrau. Diese Motten halten sich am liebsten in warmen, geheizten Räumen auf, vor allem in Küchen. Sie sind weltweit verbreitet und ernähren sich von einer Vielzahl trockener Lebensmittel wie Mehl, Getreide und Trockenfrüchten.
Etwas kleiner sind die Kleidermotten mit einer Flügelspannweite von bis zu 16 Millimetern. Sie zeichnen sich durch eine einheitliche strohgelbe Färbung ohne sichtbare Muster oder Flecken auf den Flügeln aus. Diese Motten sind häufig an dunklen, ruhigen Orten wie Kleiderschränken oder unter Teppichen anzutreffen, wo sie sich von Textilien ernähren, die tierische Fasern wie Wolle und Seide enthalten. Sie sind besonders lichtscheu und meiden helle Räume.
Ein weiterer Unterschied besteht in den Lebensräumen und der Fortpflanzung. Lebensmittelmotten können bis zu 600 Eier legen und ihre Larven entwickeln sich bevorzugt in Lebensmitteln, während Kleidermotten zwischen 50 und 250 Eier legen und ihre Larven sich von Textilfasern ernähren.
Ihre Lebensdauer ist erstaunlich kurz. Erwachsene Motten leben in der Regel nur etwa zwei Wochen. Diese kurze Lebensdauer ist darauf ausgelegt, dass sich die Motten schnell paaren und Mottenlarven ablegen, um ihre Art zu vermehren. Der gesamte Lebenszyklus von der Eiablage bis zum ausgewachsenen Falter kann jedoch je nach Umweltbedingungen wie Temperatur und Nahrungsangebot mehrere Wochen bis Monate dauern.
Ein Mottenbefall in der Wohnung kann sich über mehrere Monate hinziehen, insbesondere wenn die Verpuppungszeit der Larven durch die Umweltbedingungen verlängert wird. In beheizten Räumen kann die Entwicklung der Motten durch die warmen Temperaturen beschleunigt werden, so dass mehrere Generationen in einem Jahr entstehen können.
Um Motten mit Gerüchen zu bekämpfen, gibt es verschiedene natürliche Repellentien, die in vielen Haushalten bereits vorhanden oder leicht zu beschaffen sind.
Der Duft von Lavendel ist für Menschen angenehm, wird aber von Motten gemieden. Lavendelsäckchen oder mit Lavendelöl getränkte Tücher können zur Mottenbekämpfung in Schränke gelegt werden.
Der starke Geruch von Zedernholz wirkt ebenfalls abschreckend auf Motten. Zedernholzklötze oder -ringe können in Kleiderschränke gelegt werden, um Motten abzuwehren.
Ein weiteres stark duftendes Mittel gegen Motten sind Nelken. Kleine Säckchen mit ganzen Nelken können in Schränken und Schubladen verteilt werden.
Pfefferminzöl ist nicht nur für seine erfrischende Wirkung bekannt, sondern auch für seine mottenabwehrende Wirkung. Ein paar Tropfen auf einem Baumwolltuch oder in einer Duftlampe können helfen, Motten fernzuhalten.
Helfen Klebefallen um Kleidermotten zu bekämpfen?
Klebefallen sind ein nützliches Hilfsmittel bei der Bekämpfung von Kleidermotten, vor allem wenn es darum geht, das Ausmass eines Mottenbefalls festzustellen. Diese Fallen verwenden geruchlose Sexuallockstoffe (Pheromone), die normalerweise von den Mottenweibchen abgegeben werden, um männliche Motten anzulocken. Die Männchen werden vom Lockstoff angezogen und bleiben an einer klebrigen Oberfläche haften.
Der Hauptvorteil von Klebefallen ist, dass sie für Menschen und Haustiere ungefährlich sind. Sie können einfach in Kleiderschränken angebracht werden, wo sie die Männchen aktiv fangen und so den Paarungszyklus der Motten stören. Dies kann dazu beitragen, die Vermehrung der Mottenpopulation zu stoppen.
Dennoch haben sie auch Nachteile. Sie fangen zwar die männlichen Motten, haben aber keinen Einfluss auf die Weibchen oder die bereits vorhandenen Larven, die den eigentlichen Schaden an den Textilien verursachen.
Wer also durch den Fang der Männchen einen Befall nachgewiesen hat, muss zusätzliche Massnahmen ergreifen, um den gesamten Befall zu bekämpfen. Dazu gehören eine gründliche Reinigung und eventuell eine Behandlung der befallenen Textilien, um Larven und Eier zu entfernen.
Somit bieten Klebefallen eine gute erste Verteidigungslinie und sind hilfreich bei der Befallskontrolle, sollten aber als Teil einer umfassenderen Mottenbekämpfungsstrategie betrachtet werden.
Um Lebensmittelmotten vorzubeugen, ist es notwendig, die Lagerbedingungen für Lebensmittel zu optimieren. Motten bevorzugen eine warme und feuchte Umgebung, wie sie in Küchen durch das Kochen häufig entsteht.
Nahrungsmittel sollten daher kühl, trocken und nur kurz gelagert werden. Es empfiehlt sich, dicht schliessende Behälter mit Schraubgewinde oder speziellen Dichtungen zu verwenden, da einfache Blechdosendeckel oft keinen ausreichenden Schutz bieten.
Die regelmässige Kontrolle und Reinigung von Vorratsschränken und Gewürzregalen ist unerlässlich, um Befallsanzeichen wie Frassmehl, Bohrlöcher oder Gespinste frühzeitig zu erkennen.
Zudem sollten ältere Lebensmittel immer vor neu gekauften verbraucht werden, um die Lagerdauer zu minimieren. Auch die Aufbewahrung von besonders anfälligen Lebensmitteln wie Nüssen im Kühlschrank kann helfen, einem Mottenbefall vorzubeugen.
Motten in Wohnräumen sind ein weit verbreitetes Problem, das durch geeignete Massnahmen wirksam bekämpft werden kann. Die richtige Kombination von Vorbeugung und Bekämpfung trägt dazu bei, die Wohnräume vor diesen lästigen Schädlingen zu schützen.